Angst- und schmerzfreie Zahnbehandlung durch Lachgas
Die Angst vor dem Zahnarztbesuch ist weit verbreitet, so dass 75% der Erwachsenenbevölkerung mit einer mittleren bis starken Angst vor dem Zahnarztbesuch zu kämpfen haben. Bei 12% der Patienten sei die Angst sogar so ausgeprägt, dass sie den Zahnarztbesuch gänzlich vermeiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die in der Publikation Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 2013 erschienen ist. (E. Pantas/ H.P. Jöhren 2013: 288). Desweiteren kommen die Autoren zu dem Schluss, dass etwa 95% aller Zahnarztpraxen keinerlei Techniken zur Angstvermeidung anbieten, so dass die Patienten mit ihrer Angst komplett alleine dastehen.
Dabei gibt es mehrere Methoden und Möglichkeiten Behandlungen so zu gestalten, dass Patienten ihre Ängste abbauen, oder zumindest verringern können. Zu diesen Methoden gehört der Einsatz von Musik (die Sie sich bei uns auch gern selber aussuchen dürfen), Hypnose-Anwendungen, sowie der Einsatz von Lachgas.
Lachgas (Distickstoffmonoxid, N2O) ist ein Anästhetikum, das aufgrund einfacher Anwendung, der schnell eintretenden Wirkung (ohne Bewusstseinseintrübung) und der schonenden Möglichkeit der Sedierung, in der Zahnmedizin Anwendung findet.
Fragen und Antworten zur angstfreien Behandlung mit Lachgas
Auch bei unseren kleinen Patienten kann Lachgas bedenkenlos eingesetzt werden, da es kaum alters- oder krankheitsbedingte Einschränkungen gibt. Aber nicht nur für Angstpatienten oder Kinder ist die Behandlung unter Lachgas eine komfortable Alternative, sondern auch für alle anderen Patienten, da Lachgas den Würgereiz und andere unangenehme Empfindungen hemmt.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die wichtigsten Fragen über Lachgas beantworten und sie bestmöglich über die Behandlungsmöglichkeiten informieren. Sollten dennoch Fragen offenbleiben, sprechen Sie uns gerne an!
Was ist Lachgas?
Bei Lachgas (N2O) handelt es sich um Distickstoffmonoxid, ein farbloses Gas, welches in der Medizin bereits seit über 100 Jahren angewendet wird als Sedativum (Beruhigungsmittel).
Was ist das besondere an Lachgas?
Im Gegensatz zu anderen Beruhigungsmitteln ist Lachgas nicht- toxisch. Es ist für den menschlichen Körper nicht gesundheitsschädlich, da es vollständig wieder ausgeatmet wird und die Wirkung innerhalb von Minuten nachlässt. Sie müssen keine besonderen Vorbereitungen treffen, wie mit nüchternem Magen zu uns kommen, oder begleitet werden. Auch wird die Betäubungsspritze im Mund durch die entspannende, beruhigende, angstlösende und schmerzlindernde Wirkung des Lachgases kaum wahrgenommen. Der bei vielen Angstpatienten auftretende starke Würgereiz und Schluckreflex wird fast völlig aufgehoben. Ein weiterer Vorteil dieser Behandlungsmethode, Sie sind während der ganzen Zeit ansprechbar und bei vollem Bewusstsein.
Wie wird Lachgas verabreicht?
Über eine Nasenmaske, die speziell für den zahnärztlichen Einsatz entwickelten wurde, wird das Lachgas mit Sauerstoff vermischt zugeführt. Anhand des sogenannten “Flowmeters” wird die Lachgasmischung individuell für jeden Patienten dosiert. Bereits nach kurzer Zeit empfinden Sie ein angenehmes und entspannendes Gefühl, Sie bleiben jedoch zu jeder Zeit ansprechbar und bei vollem Bewusstsein. Am Ende der Behandlung wird der „Flowmeter” so eingestellt, dass Sie ca. 5 Minuten reinen Sauerstoff einatmen, was die Lachgaswirkung vollständig aufhebt.
Gibt es Risiken?
Bei einer Sedierung mit Hilfe von Lachgas handelt es sich um eine der risikoärmsten und sichersten Formen der zahnärztlichen Sedierung. Auch sind keine Komplikationen bei der reinen Anwendung von Lachgas bekannt. In Kombination mit z. B. Valium oder Propofol sollte Lachgas nicht angewendet werden, aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie uns im Vorfeld darüber informieren, welche Medikamente sie einnehmen. Des Weiteren raten wir von einer Behandlung unter Lachgas bei Schwangeren, Patienten mit stark behinderter Nasenatmung - Kinder unter 3 Jahren, sowie geistig schwer Behinderte, die nicht bewusst durch die Nase atmen können, ab. In sehr seltenen Fällen kann die Behandlung mit Lachgas zu Übelkeit oder Erbrechen kommen, wobei es sich hier um einen sehr kleinen Prozentsatz an Patienten handelt, bei denen diese Symptome auftreten.
Bin ich nach einer Lachgasbehandlung gleich wieder verkehrstüchtig?
Ja, in der Regel sind Sie nach einer Lachgasbehandlung wieder verkehrstüchtig und können die Praxis ohne Personenbegleitung verlassen.
Was kostet mich eine Behandlung, in der Lachgas verwendet wird?
Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Großbritannien, Skandinavien, den USA und Australien gibt es in Deutschland wenige Zahnärzte, die Lachgas anwenden und zur Nutzung von Lachgas als zusätzlichem Betäubungsmittel zertifiziert sind. Aus diesem Grund handelt sich hier um eine Behandlungsmethode, die in der Regel privat abgerechnet wird. Die genauen Kosten hängen unter anderem von der Dauer der Behandlung ab.